Vollprothese – flexibler und einfacher Zahnersatz

Die Vollprothese ist im allgemeinen Sprachgebrauch besser bekannt als „die Dritten“ oder „das Gebiss“. Eine Voll- oder auch Totalprothese kommt zum Einsatz, wenn im Unter- oder Oberkiefer bzw. in beiden Kiefern keine Zähne mehr vorzufinden sind. Das Ziel der Behandlung mit einer Vollprothese: die Wiederherstellung der Kaufunktion, der Ästhetik und der phonetischen, also der Sprechfähigkeit.

Sie haben Fragen oder benötigen eine Beratung?

In einem persönlichen Gespräch klären wir gern mit Ihnen Ihre persönlichen Möglichkeiten und Alternativen ab. Verschaffen Sie sich hier schon einmal einen Überblick über die Vor- und Nachteile des herausnehmbaren Zahnersatzes!

Bei vollständigem Zahnverlust haben PatientInnen in der Regel zwei Möglichkeiten: Entweder werden Kau- und Sprechfunktion sowie die Ästhetik durch einen festen Zahnersatz in Form von Implantaten wiederhergestellt, oder es kommt eine Vollprothese zum Einsatz. Letztere ist oftmals die kostengünstigere Variante, die auch von der Krankenversicherung übernommen wird. Das Einsetzen von Implantaten ist in manchen Fällen aufgrund des Zustandes des Kieferknochens nicht möglich oder vom Patienten oder der Patientin nicht gewünscht.

Ursachen für den Zahnverlust

Bevor wir uns die Vollprothese einmal genauer ansehen, möchten wir zunächst ein Wort zu den Ursachen des Zahnverlustes verlieren. Der häufigste Grund ist die entzündliche Erkrankung Parodontitis. Als Zahnarzt sehe ich mich in der Verantwortung, meine PatientInnen aufzuklären und sie zu regelmäßigen Prophylaxebehandlungen und Untersuchungen zu ermutigen. In Kombination mit der regelmäßigen und sorgfältigen täglichen Zahnpflege zu Hause kann einem Zahnverlust vorgebeugt werden. Aber auch einige Tumorerkrankungen, eine Schwangerschaft, Diabetes, ein Unfall oder Gewalteinwirkung können dazu führen, dass ein Zahn oder mehrere ausfallen. Reagiert der oder die Betroffene nicht schnell genug, beginnt der Teufelskreis: Durch die Zahnlücke werden die noch bestehenden Zähne mehr belastet, es kommt zu Fehl- und Überbelastungen. Die Abstände, in denen Zähne entfernt werden müssen oder ausfallen werden immer kürzer. Der Kieferknochen baut ab, weil er keine Zähne mehr beherbergen muss. Mimik und Aussehen verändern sich. Das typische „Greisengesicht“ ist Folge des eingefallenen Kieferknochens. Wir appellieren an unsere PatientInnen, regelmäßige Untersuchungen in unserer Praxis wahrzunehmen und dem Teufelskreis zu entgehen, dem Zahnverlust vorzubeugen. Ist das Kind aber in den Brunnen gefallen, helfen wir Ihnen, Ihr Lächeln sowie die Funktionen Ihres Gebisses wiederzuerlangen.

Wie haftet eine Vollprothese?

Eine Vollprothese ist ein herausnehmbarer Zahnersatz und muss sowohl im Unter- als auch im Oberkiefer perfekt sitzen und haften. Aufgrund der Schwerkraft würde die Prothese im Oberkiefer herabfallen, würde sie nicht passgenau am Kieferknochen aufsitzen und mit einer Gaumenplatte versehen einen Unterdruck erzeugen, der die Prothese am Kiefer festsaugt. Die Zahnprothese für den Unterkiefer wird in Hufeisenform gestaltet und bietet kaum Haftfläche. Damit sie optimalen Halt hat, muss sie exakt auf dem Unterkiefer liegen. Die Muskeln stabilisieren die Prothese und der im Mund vorhandene Speichel sorgt ebenfalls für eine gute Haftung. Die Herstellung der Unterkiefer-Prothese ist sehr aufwendig. Wichtig ist, dass die gesamte Prothese perfekt sitzt, kein unangenehmes Tragegefühl auftritt und unsere PatientInnen durch eine gute Haftung keine Schwierigkeiten beim Kauen und Sprechen haben.

Vor- und Nachteile der Vollprothese

Alle Möglichkeiten des Zahnersatzes haben Vor- und Nachteile, die wir mit Ihnen im individuellen Fall abwägen.

Das sind die Vorteile von Vollprothesen:

  • Kau- und Sprechfunktion werden wiederhergestellt
  • Ansprechende, ästhetische Optik möglich
  • Günstiger und einfacher Zahnersatz mit kurzer Behandlungsdauer

Die Nachteile oder Herausforderungen einer Vollprothese:

  • Die großen Kunststoffflächen (Gaumenplatte) können zu Beeinträchtigungen des Geschmacksempfindens führen
  • Sprechen und Kauen fühlt sich zunächst ungewohnt an
  • Prothese muss perfekt sitzen, damit sich der Kieferknochen nicht zurückbildet und das Tragegefühl angenehm ist