Nelkenöl bei Zahnwurzelentzündung
Die Zahnwurzelentzündung ist eine der am häufigsten auftretenden Erkrankungen der Zähne. Sie entsteht, wenn Karies nicht an der Oberfläche des Zahnes bleibt, sondern durch den Zahnschmelz dringt und das Zahnbein angreift. Dadurch wird die sogenannte Wurzelhöhle gereizt, unangenehme Zahnschmerzen sind die Folge. Eine Behandlung beim Zahnarzt ist unabdingbar, es gibt jedoch ein Hausmittel, das die Schmerzen vorübergehend lindern kann. Mehr dazu gleich.
Symptome einer Zahnwurzelentzündung
Zunächst reagieren die Zähne nur auf kalte oder warme Speisen schmerzhaft. Ist die Zahnwurzelentzündung weiter fortgeschritten, werden die Schmerzen dauerhaft. In ganz schlimmen Fällen, wenn die Zahnwurzel stark vereitert ist, schwellen zudem Kinn und Wangen an und die Schmerzen ziehen hinauf bis zu den Augen oder Ohren. Gerötetes und gereiztes Zahnfleisch sowie eventuell austretender Eiter sind weitere Symptome bei einer Entzündung der Zahnwurzel.
Schlimmstenfalls kann der Zahnnerv absterben. In diesem Fall gehen die Schmerzen zwar zurück, was jedoch nicht bedeutet, dass das Problem gelöst und keine Behandlung mehr nötig ist. Ganz im Gegenteil: In diesem Stadium ist die Entzündung bereits chronisch, und eventuell sind sogar die Kieferknochen befallen. So weit sollte man es jedoch gar nicht erst kommen lassen und bereits bei den ersten Anzeichen einer Zahnwurzelentzündung einen Zahnarzt aufsuchen.
Nicht nur Karies kann eine Zahnwurzelentzündung auslösen, auch durch einen längere Zeit frei liegenden Nerv kann diese durchaus entstehen. Solch ein frei liegender Nerv kann unter anderem durch einen abgebrochenen Zahn entstehen.
Damit man weiß, wie eine Zahnwurzelentzündung entsteht, sollte man zunächst den Aufbau eines Zahns kennen. Der menschliche Zahn besteht aus einer recht harten Schale und einem weichen Kern, der wiederum aus Nerven und Blutgefäßen besteht. Die Zahnwurzel ist der Teil des Zahnes, welcher in Ober- oder Unterkiefer ragt. Da die Schneidezähne nur eine Zahnwurzel haben, während die Backenzähne bis zu vier Wurzeln besitzen, sind diese hinteren Zähne deutlich häufiger von einer Entzündung der Zahnwurzel betroffen.
Behandlung einer Zahnwurzelentzündung
Früher wurde der geschädigte Zahn meist gezogen, heute allerdings versucht man, diesen weitestgehend zu erhalten. In den meisten Fällen wird zu diesem Zweck eine sogenannte Wurzelkanalbehandlung angestrebt. Bei dieser Behandlung werden mit speziellen Feilen Bakterien, abgestorbenes Zahnmark und auch entzündetes Gewebe entfernt. Die behandelten Wurzelkanäle werden dann desinfiziert und somit alle Mikroorganismen abgetötet. Danach werden die entstandenen Hohlräume mit einem speziellen Füllmaterial und Dichtzement wieder sorgfältig verschlossen. Bei einigen Patienten ist diese Säuberung der Zahnwurzel nicht in einer Sitzung möglich – bis zur nächsten Sitzung wird der Zahn dann provisorisch verschlossen. Nach einer erfolgreich beendeten Wurzelfüllung wird dem Zahn dann entweder eine Krone aufgesetzt oder er wird mit einem Inlay versehen.
Eigenbehandlung mit Nelkenöl
Bei einer Zahnwurzelentzündung können die auftretenden Schmerzen im ersten Schritt recht gut mit einem Hausmittel bekämpft werden, das natürlich nicht den Gang zum Zahnarzt ersetzt. Der Zeitraum bis zur Behandlung kann damit jedoch gut überbrückt werden. Die Rede ist von Nelkenöl. Dazu kann man ganz einfach eine Gewürznelke zwischen die Zähne nehmen und leicht auf ihr kauen. Sie sondert daraufhin ihr schmerzlinderndes Öl ab.
Alternativ zur getrockneten Gewürznelke kann auch ätherisches Nelkenöl verwendet werden. Allerdings sollten das Öl sehr vorsichtig und in kleinsten Mengen auf den betroffenen Zahn aufgetragen werden (am besten mit einem Wattestäbchen), da es die Schleimhäute reizen kann. Zum Verdünnen ist es ratsam, das Wattestäbchen vorher mit etwas Wasser anzufeuchten.
Vorsicht: Schwangere Frauen sollten weder getrocknete Nelken noch Nelkenöl verwenden, da es eine wehenauslösende Wirkung hat.