Der Einfluss von Drogen auf die Mundgesundheit

by in Allgemein 23. November 2022

Drogen wirken für einen kurzfristigen Zeitraum auf das zentrale Nervensystem. Vorübergehende Empfindungen wie beispielsweise Entspannung, Euphorie oder Halluzinationen sind mögliche Folgen. Der Begriff Drogen umfasst dabei eine Vielzahl an Substanzen, darunter Zigaretten, Crystal Meth, Cannabis, Kokain oder auch Heroin. Sie alle nehmen mit der Zeit einen gravierenden schädigenden Einfluss auf den Körper. Sehr erheblich sind hier auch die Folgen für die Mundgesundheit, besonders für die Zähne und die Mundschleimhaut.

Die gesundheitliche Problematik beim Drogenkonsum

Die Einnahme zahlreicher Drogen, aber auch der Konsum von gesellschaftlich weitgehend tolerierten Zigaretten, beeinflusst die Mundhygiene in vielerlei Hinsicht. Studien zeigen, dass Menschen, die regelmäßig Drogen konsumieren, weitaus häufiger von parodontalen Erkrankungen und auch Karies betroffen sind. Einerseits ist eine mit dem Drogengebrauch einhergehende häufig schlechtere Zahnhygiene dafür verantwortlich, andererseits sind es die Substanzen selbst, die sich auf die Mundgesundheit auswirken.

Schäden am Zahnfleisch, chronisch verlaufende entzündliche Prozesse, in den Blutkreislauf übergehende Bakterien (Bakteriämie) und eine allgemein angegriffene Zahnsubstanz sind nur einige der Folgen. Eine schlechte Mundgesundheit kann langfristig zu weiterführenden Erkrankungen führen, so zum Beispiel koronare Herzerkrankungen, Krankheiten im Bereich der Atemwege, Diabetes oder auch Schlaganfall.

Risiken und Gefahren bei regelmäßigem Drogenkonsum

Drogen setzen sich aus unterschiedlichen Substanzen zusammen, darunter häufig chemischen. Sie greifen den Zahnschmelz, der dem Schutz der Zähne dient, grundlegend an. Hinzu kommt ein sehr häufiges Problem, die mangelnde Mundhygiene. Menschen, die intensiv Drogen konsumieren, vernachlässigen nicht selten auch die so wichtige Zahnpflege. Das führt zu einer schnelleren Bildung von Karies, aber auch zu bakteriellen Erkrankungen des gesamten Zahnhalteapparats (Parodontitis). Gravierend ist auch die hohe Geschwindigkeit, mit der die Schädigungen voranschreiten, weitaus schneller als dies ohne den Drogenkonsum der Fall wäre.

Beim Rauchen von Zigaretten ist zunächst die typische Gelbfärbung der Zähne weit verbreitet. Die schädigenden Wirkungen gehen jedoch deutlich darüber hinaus. Nikotin führt nicht nur vermehrt zu Karies und Parodontitis, sondern auch zu einer wesentlichen Verzögerung der Wundheilung. Das kann besonders im Rahmen von Zahnbehandlungen, speziell im Zusammenhang mit chirurgischen Eingriffen, zu einem erheblichen Problem werden. Generell ist auch die Durchblutung im Mundraum schlechter als bei Nichtrauchern, ebenso der Zustand der Mundschleimhaut. Langfristig besteht die Gefahr der Bildung von Mundhöhlenkrebs.

Das Rauchen von Cannabis umfasst zunächst die gleichen Schädigungen, die auch beim Rauchen von Zigaretten vorkommen. Es wirkt sich jedoch zusätzlich gravierend auf den Speichel aus. Speichel ist vor allem nach den Mahlzeiten wichtig für das Neutralisieren des sauren Milieus im Mundraum. Der Konsum von Cannabis führt hier zu einer Einschränkung der Speichelproduktion und damit verbunden zu einer verstärkten Mundtrockenheit (Xerostomie).

Bei den sogenannten harten Substanzen Heroin, Kokain und Chrystal Meth besteht jeweils ein extrem hohes Risiko für umfangreiche Kariesbildung und die Gefahr, sehr frühzeitig Zähne zu verlieren. Auch die Problematik einer Krebserkrankung sowie generell bösartiger Veränderungen im Bereich der Mundschleimhaut ist gegeben.

Für betroffene Patienten ist es wesentlich, ihren Zahnarzt über den Drogenkonsum zu informieren. Die entsprechenden medizinischen Maßnahmen und ein gegebenenfalls erforderliches Behandlungskonzept können so besser auf die bestehenden Risikofaktoren abgestimmt werden. Weiterhin ist es für den Arzt hilfreich und wichtig, den Hintergrund eines Befunds besser zu verstehen, um den Patienten auf die bestmögliche Art zu behandeln und unterstützen.

Der weitgehende Verzicht auf Drogen ist in jeder Hinsicht die beste Möglichkeit, um langfristig die Zähne zu schützen und die Mundgesundheit positiv zu beeinflussen. Sprechen Sie uns bei Fragen zur Verbesserung Ihrer Mundhygiene und zum Schutz Ihrer Zähne gerne an. Wie empfehlen Ihnen, Ihre Zähne und auch Ihre Mundschleimhaut regelmäßig bei uns kontrollieren zu lassen, um Spätfolgen zu vermeiden. Wir freuen uns über Ihre Kontaktaufnahme und Terminvereinbarung.

Fazit

Der regelmäßige Konsum von Zigaretten ist auf Dauer für den Gesunderhalt von Zähnen und Mundraum problematisch. Eine noch größere Gefahr geht von einem häufigen Drogenkonsum aus, hier insbesondere von harten Drogen wie zum Beispiel Kokain, Crystal Meth oder auch Heroin. Der Verzicht auf Drogen ist verständlicherweise aufgrund der Abhängigkeitsrealität für Betroffene nicht leicht. Ein Beratungsgespräch beim Hausarzt oder einer Drogenberatungsstelle helfen bei der Entwöhnung.

Generell ist eine regelmäßige Zahnkontrolle beim Zahnarzt sinnvoll, um langfristig eine gute Mundgesundheit beizubehalten. Gerade beim Konsum von Drogen kommt hier auch eine Kontrolle der Mundschleimhaut hinzu, um eventuelle Veränderungen frühzeitig zu erkennen. Eine regelmäßige professionelle Zahnreinigung (Prophylaxe) hilft zusätzlich, um den Zustand der Zähne so weit wie möglich zu erhalten, beziehungsweise zu optimieren.