Mit einer Teilprothese zu neuen, schönen Zähnen

by in Allgemein 28. August 2019

Schon die Etrusker und die Phönizier kannten Zahnersatz aus Elfenbein oder Holz, die mit Golddrähten an verbliebene gesunde Frontzähne gebunden waren. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es die ersten Porzellangebisse und im 19. Jahrhundert wurde durch den Rohstoff Kautschuk der breiten Öffentlichkeit die Implantate erschwinglich.

Der Zahnersatz wird in verschieden Klassen unterteilt. Zum einen können Sie sich für einen festsitzenden Zahnersatz entscheiden wie Brücken, Kronen oder Teilkronen, oder aber für einen herausnehmbare Implantate. Dabei wird zwischen Teilprothesen und totalen Prothesen unterschieden. Zudem können Sie sich auch für ein kombinierten Zahnersatz entscheiden, der aus einem einzementierten und einem herausnehmbaren Teil besteht.

Zu dem festsitzenden Zahnersatz zählt die Brücke. Sie besteht aus dem Brückenkörper und den Brückenpfeilern. Die Brücken-Implantate können sowohl aus Keramik wie auch Metall hergestellt sein. Weitere festsitzender Zahnersatz sind Zahnkronen und Veneer. Veneer ist eine lichtdurchlässige, hauchzarte Keramikschale, die mit einem Spezialkleber auf Zahnoberfläche befestigt wird.

Die Teilprothese

Bei den einfachen oder klassischen Prothesen unterscheidet man zunächst zwischen Teil- und Vollprothese. Die Teilprothese (auch: Klammerprothese oder Modellgussprothese) ist die Methode mit dem geringsten Aufwand. Gebogene Drahtklammern oder Gussklammern aus Stahl werden hierbei zur Befestigung des Zahnersatzes an noch gesunde Zähne verwendet. Sie sind besonders kostengünstig und bei Bedarf auch erweiterbar, aber hinsichtlich ihrer Ästhetik und ihrer Stabilität an den Pfeilerzähnen sicher nur als Übergang wünschenswert. Als Übergangslösung können auch die weiteren Nachteile wie eingeschränkte Lebensqualität durch verminderte Kaufähigkeit und Störung der Lautbildung möglicherweise noch in Kauf genommen werden. Allerdings sind dieser Nachteile bei modernen Teilprothesen weitgehend ausgemerzt worden.

Teilprothesen werden zudem nach der Lage der Zähne klassifiziert. Die Schaltprothese schließt eine Zahnlücke. Das heißt, dass bei der einfachen Prothese sowohl hinter als auch vor dem fehlenden Zahn natürliche Zähne vorhanden sind. Anders verhält es sich bei der Freiendprothese, die mit einem Prothesensattel endet. Diese Modellgussprothese wird nach hinten nicht durch einen natürlichen Zahn begrenzt. Eine genauere Definition erfolgt weiter unten.

Varianten von Teilprothesen

Es gibt bei der Teilprothese zwei verschiedene Varianten. Die erste Variante ist eine aus Kunststoff hergestellte Teilprothese. Diese Form der Prothese sollte allerdings nur für einen begrenzten Zeitraum verwendet werden. Der Grund: Eine Teilprothese, die aus Kunststoff hergestellt wurde, kann langfristig das Zahnfleisch schädigen. Die Teilprothese hat Klammern als Halteelement, welche oft sind nicht sehr hochwertig ausgeführt sind. Die Zähne, an denen die Klammern befestigt werden, können durch die auf die Klammern wirkenden Kräfte beim Kauen geschädigt werden.

Neben der Teilprothese aus Kunststoff gibt es auch eine Prothese aus Modellguss. Diese Form der Teilprothese ist auf jeden Fall dem Plastikmodell vorzuziehen. Diese Teilprothese wird anhand eines Kiefermodells hergestellt, durch das Herstellungsverfahren ist sie sehr passgenau und auch viel stabiler als die Kunststoff-Variante. Die gegossenen Teilprothesen werden mit einer Legierung versehen, zum Teil wird hierfür Titan verwendet. Nachteil: Eine solche Prothese ist aufwendiger herzustellen und verursacht dadurch deutlich höhere Kosten.

Egal welche Prothesenform gewählt wird – regelmäßige Kontrollen und eine ebensolche gründliche Reinigung ist Pflicht!

Umfangeinteilung bei der Teilprothese

Teilprothese werden auch nach den zu ersetzenden Zähnen klassifiziert. Es gibt die Schaltprothese, diese Teilprothese schließt nur eine Zahnlücke. Bei der Schaltprothese sind also vor und hinter der Lücke noch Zähne vorhanden, die alter Halter dienen können.

Neben der Schaltprothese gibt es noch die Freiendprothese. Bei der Freiendprothese fehlen links und rechts die natürlichen Zähne. Am Ende der Freiendprothese ist ein Prothesensattel, dieser Prothesensattel kann ein- oder beidseitig ausgeführt sein. Hier fehlt die Begrenzung durch einen natürlichen Zahn.

Kombinierter Zahnersatz: Teilprothesen + Brücken & Co.

Von einem kombinierten Zahnersatz spricht man, wenn Brücken, Kronen usw. mit einer Teilprothese kombiniert werden. Es ist nicht immer sinnvoll, eine Teilprothese an den vorhanden Zähnen direkt zum Halten zu bringen. Sind zum Beispiel die Stützzähne schon durch Parodontose geschädigt, so ist es sehr sinnvoll, diese Zähne mit einer Krone zu schützen. Durch die Kronen werden die Zähen langfristig erhalten und die Teilprothese behält so ihren Halt.

Es gibt auch eine andere Möglichkeit vom kombinierten Zahnersatz. Patienten, denen einzelnen Zähne durch Brücken ersetzt werden, können auch zusätzlich eine Teilprothese benötigen. Fehlen dem Patienten auf einer Seite zum Beispiel ein bis zwei Zähne so können diese durch eine Brücke ersetzt werden. Sind auf der anderen Seite mehrere fehlende Zähne so werden diese dann durch eine Teilprothese ersetzt. Die Teilprothese bekommt durch die Brücke wiederum mehr Stabilität.

Es gibt verschiedene Arten des kombinierten Zahnersatzes. Die Entscheidung welche Kombination gewählt wird hängt von verschiedenen Faktoren ab. In erster Linie geht es um die Funktion und die Stabilität. Neben diesen Vorraussetzungen ist auch die Haltbarkeit des kombinierten Zahnersatzes sehr wichtig. Natürlich wird auch hier wieder sehr auf die Ästhetik geachtet, denn der Patient soll sich wohl und sicher fühlen.

Mundhygiene bei Teilprothesen

Viele Menschen, die herausnehmbaren Zahnersatz wie etwa eine Teilprothese tragen, begnügen sich damit, diesen abends vor dem Schlafengehen in ein Reinigungsbad zu legen, in welches eine Reinigungstablette als Zusatz gegeben wird. Leider genügt das nicht. Während des Tages sammeln sich Essensreste nicht nur auf der Prothese selbst, sondern auch zwischen der Prothese und dem Zahnfleisch. Wer eine Zahnprothese trägt, sollte auf das Zähneputzen trotzdem nicht verzichten – am besten nach jeder Mahlzeit, und zwar mit Zahnpasta und Zahnbürste. Am Abend sollte man die Zahnprothese gründlich mit einer zweiten Zahnbürste und Zahnpasta unter fließendem Wasser reinigen und dann in das Reinigungsbad legen.

Die Mundschleimhäute sollte man allerdings nicht vergessen. Es ist sehr wichtig, dass die Nahrungsreste gründlich entfernt werden. Auch wenn nur noch wenige Zähne erhalten sind, muss eine gründliche Mundhygiene stattfinden, damit sich keine Bakterien ansammeln. Meist bilden die noch erhaltenen Zähne das Befestigungsgerüst für die Zahnprothese – von daher ist es wichtig, diese sorgsam zu pflegen. Am Morgen sollte man die Prozedur wiederholen, bevor die Zahnprothese wieder eingesetzt wird, und die Prothese selbst auch noch mal mit Zahnbürste und Zahnpasta reinigen. Für kombinierten Zahnersatz gibt es in der Apotheke spezielle Bürsten, mit denen sich die Verbindungsteile perfekt reinigen lassen.

Wer glaubt, die „Dritten“ müssten nicht die gleiche Reinlichkeit erfahren wie die echten Zähne, der irrt: Je besser der Zahnersatz gepflegt wird, umso länger währt die Haltbarkeit!